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Was besser funktioniert als sich zu Sorgen

Von Magali


Das Telefon klingelt. Die Kinderwunschklinik. Nicht die erhofften Nachrichten am anderen Ende der Leitung. Ich höre zu und nicke. Als ich auflege, spüre ich eine Last auf meinen Schultern, als ob alles von mir abhängt. Ich beginne mich zu sorgen. Das ist es, was ich tun kann, nicht wahr? Ich kann das mit mir herumtragen wie ein Hund seinen alten Knochen. Ich kann daran knabbern, ihn vergraben und wieder ausgraben. Dies wird sicherlich hilfreich sein, bestimmt wird dies den Tag retten.


Aber an diesem Ort der Angst flüstert Gott in mein Herz: "Deine Sorgen können die Situation nicht verändern, nur ich kann es."


In Lukas 12,25 steht: "Wer von euch kann durch Sorgen seinem Leben eine einzige Stunde hinzufügen?"


Kennst du solche Situationen?


Wer von uns kann durch belastendes Kopfzerbrechen dafür sorgen, dass der Kinderwunsch in Erfüllung geht, das der Embryo sich einnistet, die Schwangerschaft gut verläuft, die Krankenkasse die Kosten bewilligt, die Hormonbehandlung anschlägt, der Behandlungszeitplan mit den Terminen im Job nicht kollidieren oder dass eine Ehe wiederhergestellt wird, dass ein wichtiges Treffen gut läuft, dass das Gewicht auf den Schultern abnimmt, dass die Dunkelheit vergeht, dass unsere Kinder in Sicherheit sind, dass das Unrecht ungeschehen gemacht wird, dass das wichtige Projekt gut ausgeht?


Die Sorge ist verführerisch, weil sie sich wie Kontrolle anfühlt. Wenn wir uns Sorgen machen, müssen wir aktiv werden. Wir müssen das Ruder herumreißen. Aber das ist nur eine Ablenkung und Täuschung. Es ist ein glänzendes Objekt, dem wir hinterherjagen, um uns davon abzuhalten, zu demjenigen zu gehen, der die Sache tatsächlich erledigen kann.


Wenn ich das erkenne, fühlt es sich nicht wie ein Tadel an, sondern wie eine Erleichterung. Jesus hat mir in all seiner Sanftheit und Freundlichkeit, in seiner überschwänglichen Barmherzigkeit und Fürsorge den Felsbrocken aus den Händen genommen und gesagt: "Es kommt nicht auf dich an." Wenn ich mir das vorstelle, sehe ich die Narben auf seinen eigenen Handflächen, höre seine Stimme am Kreuz, die sagt: "Es ist vollbracht."


Ist es nicht das, was wir wirklich wissen wollen? Dass sich jemand darum kümmert, um uns, um die Situation, um die Umstände, um das, was uns das Kopfkissen mit salzigen Tränen vollsaugen lässt. Das ist es, was Gott sagt, dass er es tun wird. Er wird sich um die Spatzen mit ihren zarten Federn kümmern. Und auch um uns, mit unseren zarten Herzen und unserem zerbrechlichen Leben.


Und selbst wenn das Schlimmste kommt, wenn alles zerbrochen ist, kann er es (und uns) wieder ganz machen.


Nach dem Anruf sitze ich auf der Bettkante und höre ein Lied, Kopfhörer in den Ohren, die Hände auf dem Schoß gefaltet. Ich flüstere: "Gott, ich übergebe diese Situation, an Dich". Ich füge weitere Worte, Bitten und Hoffnungen hinzu. Ich werde dies in der Küche wiederholen. Im Auto. Wenn ich in einem Café sitze. Denn es braucht mehr als einmal, um den Kampf gegen die Sorgen zu gewinnen. Es ist eine ständige Entscheidung, bei der wir oft ins Stocken geraten. Das ist in Ordnung, denn Jesus weiß, was es heißt, ein Mensch zu sein.


Was unser Herz befreit, ist nicht die Sorge, sondern die Anbetung. Mit anderen Worten, wir bringen all die schwierigen Dinge zu jemandem, der sich um uns kümmert. Wir entscheiden uns, zu vertrauen und loszulassen. Wir glauben, dass er durch Blut, Schweiß und Tränen hindurch auf geheimnisvolle Weise alles zum Guten wenden wird.


Das ist es, worauf wir heute vertrauen können: Der Einzige, der jemals in der Lage war, das Gewicht der Welt auf seinen Schultern zu tragen, ist immer noch stark und liebevoll genug, um auch alles zu tragen, was uns betrifft.


Deine Magali

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